Die Gesamtleistung eines PCs wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Die Taktfrequenz des Prozessors und des Hauptspeichers spielen eine Rolle und auch der Chipsatz auf der Hauptplatine. Das Betriebssystem muss gleichfalls optimal eingerichtet sein. Wenn beispielsweise zu viele unnötige Prozesse aktiv sind, bremst das den Rechner spürbar aus. Die wichtigste Komponente ist allerdings die Festplatte. Obwohl die Transferraten im Laufe der Jahre immer höher und die Zugriffszeiten kürzer geworden sind, stellen die magnetischmechanischen Speichermedien einen Flaschenhals dar. Wer sein System dagegen auf einer SSD installiert, profitiert von den sehr kurzen Zugriffszeiten. Windows startet schneller und Anwendungen laufen flüssiger. Der Nachteil: SSDs mit großer Kapazität sind vergleichsweise immer noch recht teuer. Der schnellste verfügbare Speicher steckt allerdings schon in Ihrem PC. Sie können den Hauptspeicher als Ramdisk benutzen sowie damit Anwendungen beschleunigen und die SSD entlasten. Das Maximum an Leistung holen Sie jedoch heraus, wenn Sie gleich das komplette System aus einer Ramdisk starten. Wie das geht, lesen Sie in diesem Artikel. Sie können auch eine preisgünstige SSD als Cache-Laufwerk verwenden und damit den PC deutlich beschleunigen. Oder Sie greifen zu einer Hybridfestplatte mit eingebautem SSD-Cache, die einen problemloseren Betrieb verspricht. Zu diesen Alternativen liefert unser Artikel ebenfalls Informationen.
1. Windows für die Ramdisk vorbereiten

Eine Ramdisk ist ein reservierter Bereich des Hauptspeichers (RAM, Random-Access Memory), der sich wie eine Festplatte nutzen lässt. Die Speicherbausteine im PC sind sehr schnell und ermöglichen Transferraten von mehreren tausend MB pro Sekunde. Zum Vergleich: Die meisten Festplatten schaffen gerade einmal 100 MB/s, bei SSDs sind es bis zu 500 MB/s. Rechnet man in GB pro Euro, sind RAM-Bausteine jedoch ziemlich teuer. Außerdem stecken in den meisten PCs nur 8 oder 16 GB. Mehr als 32 GB sind bei Desktop- PCs selten zu finden und auch unnötig. Ein Windows in der Ramdisk ist für alle Aufgaben geeignet, bei denen es auf hohes Tempo ankommt. Es lässt sich ohne Risiko neben einem vorhandenen Windows einrichten und ist vor Veränderungen geschützt. Sie können es deshalb auch als sicheres System für Experimente mit Software oder in öffentlichen Einrichtungen einsetzen. Wer Windows aus einer Ramdisk starten möchte, steht allerdings vor einer Herausforderung. Irgendwie muss das Betriebssystem erst einmal in die Ramdisk hineinkommen. Über eine normale Installation ist das nicht möglich. Es geht aber mit einem Trick: Die Windows-Installation erfolgt zuerst in einer VHD-Datei, also auf einer virtuellen Festplatte. Deren Inhalt lässt sich dann über einen speziellen Bootmanager in die Ramdisk laden. Für die Ramdisk stehen auf den meisten PCs nur etwa 4 GB zur Verfügung. Damit Windows auch in die Ramdisk passt, müssen daher aus der Installation einige Komponenten entfernt werden, bei Windows 8 beispielsweise sämtliche Apps. Der Desktop ist aber uneingeschränkt nutzbar. Für den von uns beschriebenen Installationsweg benötigen Sie zusätzlich einen USBStick. Dieser muss nur den Bootmanager aufnehmen. Aus diesem Grund genügt eine Kapazität von einem oder zwei GB. Darüber hinaus ist eine vollwertige Windows-7-Installations-DVD (Professional, Ultimate oder Enterprise) oder Windows 8 Pro/Enterprise erforderlich. Zum Ausprobieren können Sie diese bei Microsoft kostenlos herunterladen.
RAM aufrüsten – so schnell und günstig wie nie Schritt 1: Entpacken Sie das Tool PC-WELT-Windows-im-RAM auf die Festplatte und starten Sie es dann. Wenn Sie die Windows- Installationsdateien brauchen, gehen Sie im Anschluss daran auf die Registerkarte „Downloads“. Setzen Sie Häkchen vor „Windows 7 Pro SP1 32-Bit“ und „Nach dem Download entpacken“. Sie können auch die 64-Bit- Version herunterladen und für die Ramdisk benutzen. Empfehlen können wir das allerdings nicht, da diese deutlich mehr Platz beansprucht. Möchten Sie Windows 8 verwenden, gelangen Sie über die zugehörigen Schaltflächen zur Download-Seite von Windows 8 Enterprise oder Windows 8.1. Die ISO-Dateien lassen sich mit 7-Zip entpacken. Bei einer eigenen Windows-DVD kopieren Sie den Inhalt in ein beliebiges Verzeichnis auf der Festplatte. Schritt 2: Verbinden Sie den USB-Stick mit dem PC. Sichern Sie alle darauf befindlichen Daten, weil der Stick in diesem Schritt formatiert werden muss. Gehen Sie nun in PCWELT- Windows-im-RAM auf die Registerkarte „RAM-Windows“ und klicken Sie auf „1. Vorbereitungen“. Daraufhin startet das Tool RmPrepUSB. Wählen Sie den USB-Stick in der Liste im oberen Bereich des Fensters aus. Setzen Sie dann alle Häkchen so, wie in der Abbildung zu sehen ist, und klicken Sie auf „6. Laufwerk bereitstellen“. Warten Sie, bis das Tool seine Arbeit erledigt hat und klicken Sie auf „Beenden“.

Schritt 3: Klicken Sie auf „2. VHD-Datei erstellen“, im Fenster „WinNTSetup v2.3.4“ auf „VHD >>>“ und danach auf „Create“. Tippen Sie unter „Location“ beispielsweise C:Win7.vhd ein. Hinter „Virtual hard disk size“ geben Sie bei einem 32-Bit-System noch „15 GB“ an und bei einem 64-Bit-System „25 GB“. Klicken Sie dann auf „OK“. Nachdem der Vorgang abgeschlossen ist, erhalten Sie die Information, dass Windows der virtuellen Festplatte Win7.vhd den Laufwerksbuchstaben Z: zugewiesen hat. Wählen Sie als Nächstes unter „Select location of the install.wim file“ über die Schaltfläche „Search“ die Datei „install.wim“ aus den Windows-Installationsdateien aus. Unter „Select location of the Boot device“ wählen sie über „Select“ den USB-Stick aus. Prüfen Sie diese Angabe genau, damit das Tool den Bootmanager nicht auf die Systemfestplatte schreibt. Unter „Select location of the installation drive“ geben Sie über „Select“ das Laufwerk „Z:“ an, also die VHD-Datei. Im Bereich „Options“ wählen Sie jetzt hinter „Edition“ den Eintrag des zu installierenden Systems, beispielsweise „Windows 7 Professional“ oder „Windows 8 Pro“. Klicken Sie auf „Tweaks >>>“. Setzen Sie im unteren Bereich des Fensters unter „System“ sämtliche Häkchen. Im Bereich „Explorer“ lässt sich das System vorkonfigurieren. Setzen Sie zum Beispiel ein Häkchen vor „Show all file extensions“, damit der Explorer Dateinamenserweiterungen anzeigt. Danach schließen Sie das Fenster. Wenn Sie ein Häkchen vor „Add Drivers“ setzen, können Sie einen Ordner mit Treiberdateien angeben. Wichtig sind in dieser Phase lediglich Treiber für SATA-Adapter sowie Netzwerkkarten, wenn Windows diese von Haus aus nicht unterstützt. Klicken Sie nun auf „Setup“, prüfen Sie die Einstellungen noch einmal und bestätigen Sie anschließend mit „OK“. Warten Sie, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Erstellen Sie als Nächstes eine Sicherungskopie der VHD-Datei. Diese enthält bislang lediglich eine universelle Windows-Installation ohne eingerichtete Benutzer. Bei Bedarf können Sie die Sicherungskopie auf einem anderen Rechner verwenden oder das Ramdisk- Windows neu einrichten. Schritt 4: Starten Sie den PC neu und booten Sie vom USB-Stick. Eventuell müssen Sie die Boot-Reihenfolge im Bios ändern oder Sie rufen das Boot-Menü der Firmware auf. Führen Sie die Windows-Installation danach wie gewohnt durch. Die Eingabe des Produktschlüssels können Sie überspringen und das System erst einmal als Testversion benutzen. Schritt 5: Installieren Sie alle Windows-Updates über die automatische Update-Funktion und die erforderlichen Treiber. Sie können auch Anwendungen installieren. Allerdings empfehlen wir, dabei sehr sparsam vorzugehen, damit die VHD-Datei nicht zu groß für die Ramdisk wird. Es ist besser, in diesem Sys tem ausschließlich Programme einzusetzen, die keine Installation benötigen. Verwenden Sie am besten Portable Apps , die sich auf dem USB-Stick unterbringen lassen. Richten Sie dann den Ramdisk-Treiber ein. Sie finden ihn im Verzeichnis „Toolsfiradiskdriver- 0.0.1.30“ von PC-WELT-Windows-im- RAM. Wenn Sie ein 64-Bit-System in der VHD-Datei benutzen, klicken Sie zuerst doppelt auf „TestSignRootCA.reg“ und „TESTSIGNING_ ON.cmd. Ansonsten lädt Windows den Treiber nicht und verabschiedet sich mit einem Bluescreen. Klicken Sie danach die Datei „firadisk.inf“ mit der rechten Maustaste an und wählen Sie „Installieren“. Rufen Sie zum Abschluss noch die Windows- Datenträgerbereinigung auf und löschen Sie darüber alle überflüssigen Dateien.
RAM ausreizen mit aggresiverem Timing
2. Windows in der Ramdisk installieren

Nach diesen Vorbereitungen besitzen Sie ein zweites Windows-System, das Sie über den USB-Stick jederzeit wieder aus der VHDDatei starten können. Dieses unterscheidet sich nicht von einem direkt auf der Festplatte installierten Windows. Damit dieses Windows sich in einer Ramdisk starten lässt, gehen Sie wie nachfolgend beschrieben vor: Schritt 1: Starten Sie wieder Ihr Standard-Windows-System und PC-WELT-Windows-im-RAM. Klicken Sie dann auf „3. Windows in der Ramdisk einrichten“. Wählen Sie das Betriebssystem aus, das Sie in der VHD-Datei installiert haben, also „Windows 7“ oder „Windows 8“ und klicken Sie auf „OK“. Damit starten Sie das Tool VHD_W7_Compact oder VHD_W8_Compact. Wir beschreiben hier lediglich die Vorgehensweise bei VHD_W7_Compact. Das Tool für Windows 8 funktioniert genauso, nur einzelne Beschriftungen weichen ab.

Schritt 2: Wählen Sie unter „VHD Image File“ über die Schaltfläche „…“ die VHDDatei aus. In unserem Beispiel „C:Win7. vhd“. Unter „Target“ geben Sie hinter „Boot Drive“ den USB-Stick an und hinter „System Drive“ die Systemfestplatte „C:“. Verwenden Sie dafür jeweils die Schaltfläche „…“. Setzen Sie alle Häkchen so, wie es in der Abbildung zu sehen ist. Stellen Sie unter „VHD Size“ für ein 32-Bit-System einen Wert von beispielsweise „2,5 GB“ ein. Bei den meisten PCs sind nur maximal 3,5 GB möglich, weil die Ramdisk auf diese Größe beschränkt ist. Rechts oben setzen Sie bei Bedarf Häkchen etwa vor „Internet Explorer“ oder „NetFrame“ (.Net- Framework). Dann bleiben die zugehörigen Dateien erhalten, kosten aber extra Platz. Schritt 3: Klicken Sie auf „GO“. Das Tool bindet die VHD-Datei ein und weist ihr einen Laufwerksbuchstaben zu, in der Regel „Z:“. Es öffnet sich ein Fenster, über das Sie den „User folder“ angeben sollen, beispielsweise „Z:BenutzerUsername“, wobei Username das Verzeichnis des von Ihnen bei der Windows- Installation in der VHD angelegten Benutzers ist. Bestätigen Sie mit „OK“. Warten Sie dann, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Auf Laufwerk C: finden Sie daraufhin die neue Datei Win7-1.vhd. Diese enthält das minimierte Betriebssystem für die Ramdisk. Starten Sie nun den PC neu und booten Sie vom USB-Stick. Wählen Sie im Boot-Menü „Grub4DOS“ und danach „Portable Win7- 1.vhd – Firadisk Ramdisk – 2.5 GB“. Grub- 4DOS lädt daraufhin den Inhalt der VHDDatei in die Ramdisk und startet das System. Bitte beachten Sie: Alle Änderungen, die Sie im Ramdisk-Windows vornehmen, sind nach einem Neustart verschwunden. Wenn Sie neue Programme oder Updates installieren wollen, starten Sie Windows erneut aus der Datei „C:Win7.vhd“ und nehmen die gewünschten Änderungen vor. Anschließend erstellen Sie eine neue VHD-Datei für die Ramdisk, wie in diesem Punkt beschrieben.
RAM-Bausteine auf Fehler überprüfen

3. Ramdisk als temporärer Speicher
Die Vorteile einer Ramdisk lassen sich auch ohne großen Aufwand in jedem Windows nutzen. Mit Archicrypt Ultimate RAM-Disk können Sie etwa die temporären Dateien des Browsers in eine flüchtige Ramdisk auslagern und diesen damit beschleunigen. Nach einem Windows- Neustart ist die Ramdisk leer, die temporären Dateien verschwinden also automatisch. Durch die Ramdisk vermeiden Sie auch zahlreiche Schreibzugriffe, wodurch sich die Lebensdauer einer SSD verlängern lässt. Schritt 1: Installieren Sie Archicrypt Ultimate RAM-Disk 3 von der Heft-DVD und starten Sie das Programm. Klicken Sie unter „RAM-Disks“ in die Mitte des ersten Kästchens. Folgen Sie dann den Anweisungen des Assistenten. Wählen Sie die Optionen „Normale RAM-Disk“, „Flüchtige RAM-Disk“ und legen Sie die gewünschte Größe fest. Für die temporären Dateien genügen etwa 200 MB. Setzen Sie ein Häkchen vor „RAM-Disk bei Systemstart laden“, damit sie gleich nach dem Start von Windows zur Verfügung steht. Nach Abschluss des Assistenten klicken Sie auch noch auf die grüne Schaltfläche, um die Ramdisk zu laden. Schritt 2: Konfigurieren Sie Ihren Browser als Nächstes so, dass die temporären Dateien in der Ramdisk landen. Bei Firefox rufen Sie mit about:config in der Adresszeile die erweiterten Einstellungen auf. Erstellen Sie anschließend über einen rechten Mausklick sowie „Neu > String“ den Eigenschaftsnamen „browser.cache.disk.parent_ directory“. Als Wert tragen Sie nun den Laufwerksbuchstaben der Ramdisk ein, beispielsweise E:. Starten Sie Firefox neu, damit die Änderung wirksam wird. Im Internet Explorer rufen Sie über das Zahnradsymbol rechts oben die „Internetoptionen“ auf. Auf der Registerkarte „Allgemein“ klicken Sie unter „Browserverlauf“ auf „Einstellungen“ und dann auf „Ordner verschieben“. Wählen Sie die Ramdisk aus, klicken Sie auf „OK“ und noch einmal auf „OK“. Nach einem Klick auf „Ja“ werden Sie bei Windows abgemeldet. Wenn Sie sich jetzt wieder anmelden und den Internet Explorer nutzen, legt dieser die temporären Internetdateien auf der Ramdisk ab.
4. Ramdisk für Programme nutzen

In der Archicrypt-Ramdisk lassen sich auch Programme installieren. Vorzugsweise benutzen Sie portable Anwendungen (http://porta bleapps.com), da diese keine Daten auf der Festplatte ablegen. Und so geht’s: Schritt 1: Klicken Sie zunächst einmal auf die Schaltfläche unter „Ad-hoc RAM-Disk“. Erstellen Sie danach wie unter fi Punkt 3 beschrieben eine flüchtige Ramdisk. Für die meisten portablen Programme genügen etwa 500 MB. Hier empfiehlt es sich, maximal so viel Speicher einzustellen, wie Sie entbehren können. Schritt 2: Installieren Sie daraufhin das gewünschte Programm in der Ramdisk und nehmen Sie alle erforderlichen Einstellungen vor. Anschließend klicken Sie in Archicrypt Ultimate RAM-Disk 3 auf „Abbild erstellen“. Speichern Sie die Abbilddatei unter einem aussagekräftigen Namen. Hängen Sie die Ramdisk über einen Klick auf die Schaltfläche unter „Ad-hoc RAM-Disk“ aus. Schritt 3: Erstellen Sie eine neue Ramdisk, ähnlich wie unter ➞ Punkt 1 beschrieben. Wenn das Programm seine Einstellungen nach jedem Neustart behalten soll, wählen Sie dabei die Option „Unvergängliche Ramdisk“ und geben Sie die bei Schritt 2 erstellte Abbilddatei als Vorlage an. Oder Sie setzen eine flüchtige Ramdisk zusammen mit der Vorlage ein, dann sind alle Änderungen nur temporär.
5. Windows mit SSD beschleunigen
Vor allem ältere Notebooks, aber auch PCs sind häufig nur mit 4 GB Hauptspeicher ausgestattet. Das reicht zwar für Windows und die meisten Anwendungen, ist allerdings für eine sinnvolle Ramdisk zu wenig. Wenn möglich, sollten Sie den Hauptspeicher aufrüsten, mehr Zuwachs an Geschwindigkeit bringt aber eine SSD. Diese lässt sich unterschiedlich nutzen. Entweder Sie verwenden die SSD als Ersatz für die Festplatte oder als Cache-Speicher. Letzteres hat den Vorteil, dass Sie weiter die Kapazität maximal einer 2-TB-Festplatte nutzen können, die SSD aber oft genutzte Dateien zwischenspeichert. Die Startzeit von Windows sowie von Programmen lässt sich damit etwa um den Faktor zwei bis vier beschleunigen. SSDs und die erforderliche Cache-Software sind beispielsweise bei Sandisk (SDSSDRC-032G-G26 Readycache, 32 GB, etwa 45 Euro) oder Crucial (Crucial Adrenaline, 50 GB, etwa 100 Euro) erhältlich. Es gibt aber auch einen Nachteil: Solange der Cache aktiv ist, kommen Sie zum Beispiel über ein Notfallsystem nicht an die Partition heran. Auch die Installation eines zweiten Betriebssystems auf dem PC ist nicht empfehlenswert, da Schreibzugriffe auf die gecachte Partition die Struktur des Dateisystems zerstören können. Die Cache-Software gibt es außerdem nur für Windows, jedoch nicht für Linux. Eine Alternative zum SSD-Cache bieten Hybridfestplatten. Hier ist der Cache-Speicher bereits in die Festplatte integriert, zusätzliche Software ist nicht erforderlich. Die 2,5-Zoll-Hybridfestplatten von Seagate sind besonders für Notebooks interessant, weil hier meist kein Platz für eine zusätzliche SSD ist. Das Modell ST500LM000 mit 500 GB Kapazität und 8 GB Flash-Speicher kostet etwa 70 Euro. Es gibt von Seagate auch eine 3,5-Zoll-Version mit 2 TB für den Desktop. Diese enthält ebenfalls 8 GB Flash-Speicher und kostet etwa 120 Euro. Da sich Hybridfestplatten nach außen hin wie jede andere Festplatte verhalten, ist der Zugriff auf die Partitionen mit jedem Betriebssystem möglich und der Cache wirkt sich auch unter Linux aus. Der nur 8 GB große Cache-Speicher kann jedoch nicht so viele Daten fassen wie bei der SSD-Cache-Lösung. Die Beschleunigung fällt daher vergleichsweise nicht so deutlich aus und liegt durchschnittlich etwa bei Faktor 2. Positiv macht sich die Technik insbesondere dann bemerkbar, wenn viele kleine Dateien aus dem schnellen Flash-Speicher und nicht von der Magnetscheibe gelesen werden müssen. Das ist beispielsweise beim Windows- Start der Fall, der ähnlich schnell wie bei einer SSD erfolgen kann.